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Das ehedem hässliche industrielastige Ruhrgebiet mausert sich zur attraktiven Kulturlandschaft. Die Fördertürme und Schlote sind zwar nicht verschwunden, wohl aber ihre Begleiterscheinungen wie Luftverschmutzung und Lärm.
Der Ruhrpott war jahrzehntelang Deutschlands wichtigste Wirtschaftsregion, denn hier wurde hartes Geld verdient. Er wurde im zweiten Weltkrieg beinahe völlig ruiniert, doch entstieg der Pott wie ein Phönix aus der Asche. Der Pott hatte Anteil am Wirtschaftswunder Deutschlands, Industriebosse und Banker machten hier ordentlich Kohle. Touristen, die sich ins Ruhrgebiet verirrten, wurden beschwichtigt, dass man die grünen Ecken nur finden müsste und es mit Stauseen und Freizeitparks durchaus Orte zum Erholen gäbe. Und das schlagenste Argument: richtige Prachtlandschaften wie der Naturpark Bergisches Land seien ja nicht weit. Noch heute macht man in den Familien Witze darüber, dass Opa, der nicht singen kann, bei den Weihnachtsliedern wenigstens mitbrummt, nicht etwa, weil er unmusikalisch ist, sondern durch die Arbeit in den Zechen frühzeitig taub war.
Nach dem Niedergang des Bergbaus, geschah nochmals ein kleines Wunder: der Phönix entstieg von Neuem der Asche. Statt eines Naturparks startete man eine großangelegte Marketingoffensive und besann sich darauf, aus dem Pott einen Kulturpark zu machen. Mit Erfolg, denn die Zeche Zollverein in Essen gehört mittlerweile zum UNESCO- Weltkulturerbe. Außerdem nutzt man beispielsweise die inzwischen leeren Werkshallen und Fabriken für kulturelle Veranstaltungen. Zusätzlich versucht man, die ehemalige Funktion der Gebäude verständlich in die Moderne zu transferieren und schuf damit Museen, die die Geschichte ihres Ortes erklären. Eine ähnliche Entwicklung hat sich in ganz Europa nicht wiederholt.
Nicht zuletzt ist die Region auch durch ihre Fußballverrücktheit und die zahlreichen diesbezüglichen Vereine bekannt. Das Westfalenstadion – heute Signal-Iduna-Park – in Dortmund ist das größte und sicher auch schönste Fußballstadion Deutschlands. Es wird von der ortsansässigen Borussia regelmäßig zu jedem Heimspiel mit über 80.000 Zuschauern gefüllt.
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